Das eigene Stresslevel überprüfen

Selbsttest
Bist du in letzter Zeit gereizt, müde oder hast häufig Kopfschmerzen und weißt nicht, wieso? Eilst du manchmal durch den Tag, ohne innezuhalten und dich zu fragen, wie stark dich der Stress wirklich im Griff hat? Oder verpasst du inmitten des Trubels vielleicht die leisen Warnzeichen, die dein Körper und Geist dir senden, wenn sie nach Entlastung verlangen? In einem hektischen (Arbeits-)Alltag kann es manchmal schwierig sein, Stresssignale rechtzeitig zu erkennen und einzuordnen, wie bedeutend die aktuelle Belastung ist. Üblicherweise kommt der menschliche Körper gut mit kurzzeitigen Stressphasen zurecht. Halten diese jedoch über einen längeren Zeitraum an, können sie zu ernstzunehmenden Beschwerden und Krankheiten führen. Dieser Selbsttest unterstützt dich dabei, dein persönliches Stresslevel anhand von Selbstreflexionsfragen zu überprüfen. Indem du dir bewusst dafür Zeit nimmst, gibst du dir die Möglichkeit, deine Gesundheit, Selbstwahrnehmung und Zufriedenheit zu stärken.
Beachte: Diese Checkliste mit zugehöriger Auswertung dient nicht als Ersatz für eine professionelle Diagnose oder Behandlung. Bei ernsthaften Sorgen um deine Gesundheit solltest du immer eine ärztliche oder psychologische Fachperson aufsuchen.

Checkliste

In den kommenden Abschnitten erwarten dich eine Reihe von Fragen, die dir dabei helfen, deine persönlichen Stresssymptome zu identifizieren. Diese Fragen gliedern sich in drei Hauptkategorien: Körperliche Symptome, mentale Symptome sowie Verhaltens- und Beziehungsaspekte. Nimm dir für jeden Abschnitt ausreichend Zeit und beantworte jede Frage mit einem klaren Ja oder Nein. Notiere dir die Anzahl der Ja-Antworten am besten gleich auf einem Blatt Papier, damit du sie am Schluss zusammenzählen kannst.

Körperliche Symptome

  1. Hast du Schlafprobleme, zum Beispiel Schwierigkeiten einzuschlafen, durchzuschlafen oder fühlst du dich übermäßig müde?
  2. Hast du Veränderungen in deinem Essverhalten bemerkt, wie zum Beispiel Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen?
  3. Leidest du unter körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magenproblemen oder Rückenschmerzen?
  4. Hast du häufige Infektionen oder eine längere Erholungsdauer nach Krankheiten?
  5. Fühlst du dich oft unruhig oder hast du ein zitterndes Gefühl in Händen oder Beinen?
  6. Hast du einen erhöhten Herzschlag oder Blutdruck ohne offensichtliche körperliche Anstrengung?
  7. Hast du häufige Muskelverspannungen oder -krämpfe?

Mentale Symptome

  1. Fühlst du dich oft gereizt, bist ungeduldig oder frustriert?
  2. Hast du Schwierigkeiten, dich zu konzentrieren oder dich an Dinge zu erinnern?
  3. Fühlst du dich oft ängstlich oder besorgt?
  4. Hast du das Gefühl, dass du die Kontrolle verlierst oder von Situationen überfordert wirst?
  5. Hast du das Gefühl, weniger Freude oder Interesse an Aktivitäten zu haben, die du normalerweise genießt?
  6. Fühlst du dich oft traurig, hoffnungs- oder antriebslos?

Verhalten & Beziehungen

  1. Hast du weniger Zeit oder Energie für Hobbys, Freizeitaktivitäten oder Zeit mit Freund:innen und Familie?
  2. Hast du ein gesteigertes Bedürfnis nach Alkohol, Koffein, Nikotin oder anderen Substanzen?
  3. Wirst du leicht wütend oder streitest dich häufiger mit anderen?
  4. Hast du Schwierigkeiten, Aufgaben bei der Arbeit oder zu Hause zu erledigen?
  5. Ziehst du dich sozial zurück oder vermeidest du den Kontakt zu anderen?

Auswertung

Nachdem du alle Fragen für dich beantwortet und gezählt hast, wie oft du diese mit Ja beantwortet hast, kannst du nun in die Auswertung übergehen. Jedes Ja zählt als ein Punkt. Hast du beispielsweise auf 6 Fragen mit Ja beantwortet, hast du 6 Punkte erreicht. Dementsprechend wäre für dich die Auswertungskategorie Mäßiges Stressniveau relevant.

Niedriges Stressniveau (0-2 Punkte)

Trotz der gelegentlichen Stressmomente scheint dein aktuelles Stressniveau im Moment noch nicht besorgniserregend zu sein. Zumindest, wenn die erwähnten Aspekte (also deine Ja-Antworten) nur ab und zu auf dich zutreffen. Dennoch ist es ratsam, regelmäßig Zeit für Entspannung und Erholung einzuplanen, um dein Wohlbefinden aufrechtzuerhalten.

Mäßiges Stressniveau (3-6 Punkte)

Du könntest dich in Situationen befinden, die Stress verursachen, oder vielleicht Schwierigkeiten haben, Stress abzubauen. Achte bewusst auf dich selbst und versuche, Aktivitäten zur Stressbewältigung in deinen Alltag zu integrieren, wie z.B. Bewegung, Meditation oder das Führen eines Tagebuchs.
Hinweis: Wirf gerne einen Blick in die Mediathek und probiere verschiedene Entspannungsmethoden oder Bewegungsübungen aus, um deinem Alltagsstress entgegenzuwirken.

Hohes Stressniveau (7-13 Punkte)

Es scheint, als ob Stress einen bedeutenden Teil deines Lebens ausmacht. Es wäre hilfreich, wenn du professionelle Unterstützung in Betracht ziehst und gegebenenfalls Änderungen an deiner Lebensweise oder deiner Einstellung zu Stresssituationen vornimmst. Die hier hinterlegten (psychologischen) Ansprechpersonen können dir dabei helfen, passende Strategien zu entwickeln und dein Stresslevel zu senken.

Sehr hohes Stressniveau (14-18 Punkte)

Dein Stressniveau ist ziemlich hoch und könnte deine körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigen. Es ist dringend zu empfehlen, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst und aktive Maßnahmen zur Stressbewältigung ergreifst.

Nun hast du einen wertvollen Einblick in deine persönlichen Stresssymptome gewonnen und kannst hoffentlich dein Stresslevel präziser einschätzen. Unabhängig davon, in welcher Kategorie du dich wiedergefunden hast, ist es stets wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du das Gefühl hast, dass es dir nicht gut geht und dein tägliches Leben beeinträchtigt ist. Denke daran, dass du nicht allein damit umgehen musst. Die hier hinterlegten (psychologischen) Ansprechpersonen stehen dir jederzeit – auf Wunsch auch anonym – zur Verfügung.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Schweizerische Post

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