Mit negativem Feedback & Ablehnung umgehen

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Das Feedback und die Meinung unserer Mitmenschen hat einen großen Einfluss auf unser Denken, Fühlen und Handeln – und letztendlich auch auf unsere Position im Unternehmen. Während positive Rückmeldungen in uns Glücksgefühle und Motivation hervorrufen, fühlen sich negative Rückmeldungen sowie Kritik schmerzvoll an und können Selbstzweifel in uns aufkommen lassen. Daher fällt den meisten Menschen der Umgang mit Kritik sehr schwer. Reaktionen wie dem Weglächeln von Kritik oder ein Ausbruch in Tränen sind dabei keine Seltenheit. Im Folgenden erhältst du darum hilfreiche Ratschläge, die dir das nächste Feedback-Gespräch und den Umgang mit negativer Rückmeldung in Zukunft erleichtern.

Mehrwert von Kritik verstehen

Zuerst einmal sollte die Frage geklärt werden, welchen Mehrwert uns die Kritik durch andere bringt. Während das bei positiver Rückmeldung recht eindeutig ist, bieten uns gerade negative Rückmeldungen die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung. Jeder Mensch verfügt über sogenannte blinde Flecken, das heißt Eigenarten, die andere an uns wahrnehmen, die uns selbst jedoch gar nicht bewusst sind. Wir sollten also vor allem negatives Feedback als Chance zur Veränderung sehen. Denn es kann uns – ähnlich wie in einem Coaching – dabei helfen, ungünstige, unbewusste und vielleicht auch unangebrachte Verhaltensweisen zu ändern. Wir erweitern also unser Selbstbild.

Offene & aufgeschlossene Haltung haben

Wichtig ist ebenso, dass du mit der richtigen Einstellung in ein Feedback-Gespräch gehst. Denn wenn du dich der Kritik deines Gegenübers verschließt, nimmst du dir die Möglichkeit, die kritisierten Eigenschaften und Verhaltensweisen zu erkennen und zu hinterfragen. Insbesondere wenn du dazu neigst, Kritik persönlich zu nehmen oder diese direkt abzulehnen, solltest du dir vor dem Gespräch fest vornehmen, dass du aus dem Feedback deines Gegenübers lernen möchtest und auch kritische Punkte als Chance begreifen willst. Unterstelle der anderen Person keine Böswilligkeit, sondern gehe erstmal davon aus, dass dein Gegenüber an deiner positiven Weiterentwicklung interessiert ist.

Konstruktive Gesprächsführung anwenden

Im Feedback-Gespräch selbst solltest du darauf achten, dass du den Botschafter bzw. die Botschafterin von der Botschaft trennst – also die reine Sachebene von der emotionalen Beziehungsebene. Gerade Menschen, die einen engen Bezug zu der kritikgebenden Person haben, neigen dazu, Kritik an einem Sachverhalt auf sich zu beziehen bzw. persönlich zu nehmen. Oftmals reagieren Betroffene dann damit, die Kritik von sich wegzustoßen – z. B. mit einem Das stimmt nicht! – oder zurückzuschießen, beispielsweise mit einem Das musst du gerade sagen!. Die Kritik anzunehmen fällt dagegen meist schwer.
Solltest du im Gespräch einen inneren Widerstand bemerken, kann es hilfreich sein, Fragen zu stellen, anstatt dem Impuls zu folgen und in eine Abwehrhaltung zu gehen. Frage dein Gegenüber hier nach konkreten Beispielen, durch die du die Kritik besser verstehen und nachvollziehen kannst. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du etwas wertvolles aus dem Gespräch mitnimmst und daraus lernen kannst.

Reflexion durchführen

Ein Feedback-Gespräch kann einen selbst sehr emotional werden lassen und zum Nachdenken anregen. Versuche nach dem Gespräch erstmal ein wenig Abstand zu gewinnen und schlafe eine Nacht darüber. Anschließend solltest du die Kritik, deine Reaktion darauf und deine wichtigsten Erkenntnisse hinterfragen. Stelle dir dabei folgende Fragen:
  • Wie reagiere ich in der Regel auf Kritik?
  • Habe ich diesmal überreagiert?
  • Ist die Kritik gerechtfertigt?
  • Wie geht es mir damit?
  • Was lerne ich daraus?
  • Wie kann ich mich in Zukunft verbessern?
Die Entscheidung, was du mit dem Feedback machen kannst und willst, liegt alleine bei dir. Wenn du dir ausreichend Gedanken über das Feedback deines Gegenübers gemacht hast und zu dem Schluss gekommen bist, dass die Kritikpunkte nicht gerechtfertigt sind, dann suche erneut das Gespräch. Konkretisiere das kritisierte Verhalten gemeinsam mit deinem Gegenüber und versuche dieses für dich zu verdeutlichen.

Gegenüber Hilfestellung geben

Manchmal kann es vorkommen, dass das Feedback-Gespräch in eine falsche Richtung läuft, weil sich die Teilnehmenden zum Beispiel noch nicht allzu lange kennen und die Einschätzung der anderen Person schwer fällt. Dann kann es hilfreich sein, dem Gegenüber eine kleine Hilfestellung zu geben, die ihm oder ihr das Feedback erleichtert. Damit das Feedback-Gespräch seinen Zweck erfüllt, kannst du den bzw. die Feedbackgeber:in z. B. über die folgenden Punkte aufklären:
  • Was hilft dir bei deiner Arbeit?
  • Was verletzt dich, was motiviert dich, was entmutigt dich?
Beispielsweise könntest du sagen: „Ich habe in der Vergangenheit festgestellt, dass ich besonders gut arbeite, wenn ich einen gewissen Gestaltungsspielraum bekomme.“

Aktiv Feedback einholen

Abschließend solltest du dich in Zukunft häufiger daran erinnern, auch aktiv nach Feedback zu fragen. Erhältst du dieses mehrmals in kleinen Portionen, ist es in der Regel wesentlich leichter zu verdauen, als beispielsweise nur einmal im halben Jahr und dann gleich alles auf einmal. Dies wird dir auch dabei helfen, dich kontinuierlich mit der Kritik auseinanderzusetzen und das daraus Gelernte anschließend in die Tat umzusetzen. Zudem hat sich erwiesen, dass Empfänger:innen von Feedback dieses deutlich besser annehmen können, wenn sie selbst aktiv danach gefragt haben.

Das waren eine Reihe von Ratschlägen die dir dabei helfen, besser mit deinem (kritischen) Feedback und Ablehnung umzugehen. Solltest du in Vorbereitung oder im Nachgang an ein solches Gespräch Unterstützung benötigen, kontaktiere gerne die hier aufgeführten Ansprechpersonen.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Schweizerische Post

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