Mit äußeren Stressoren umgehen: Sozialkommunikative Kompetenz

Beitrag
Kennst du das Gefühl, anderen Grenzen zu setzen oder bei Konflikten deine Meinung klar zu äußern? Oft erfordert es ein tieferes Verständnis von Kommunikation, Feedback und Konflikten, um solche Situationen erfolgreich zu meistern. Wie können wir also lernen, unsere Grenzen klar zu kommunizieren, konstruktives Feedback zu geben und Konflikte lösungsorientiert anzusprechen? In diesem Beitrag erfährst du, wie die Verbesserung deiner sozialkommunikativen Kompetenzen dazu beiträgt, erfolgreicher mit deinen äußeren Stressoren umzugehen.
Hinweis: Dieser Beitrag gehört thematisch zur ersten Säule des Stressmanagements und bezieht sich daher auf die Instrumentelle Stresskompetenz. Während du bereits im vorangegangenen Selbsttest deine persönlichen Stressoren identifiziert hast, konzentriert sich dieser Beitrag hingegen auf die erfolgreiche Bewältigung von Stressoren. Dabei stehen 3 Strategien im Fokus: effektives Zeit- und Selbstmanagement, Problemlösekompetenz und die sozialkommunikative Kompetenz.
Nachfolgend erhältst du einen Überblick über die 3 bedeutsamsten Methoden, die dir dabei helfen, deine sozialkommunikativen Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Grenzen kommunizieren

Um deine eigenen Grenzen und Bedürfnisse zu kommunizieren, ist es wichtig, dir zunächst bewusst zu werden, worauf du Wert legst und wie du dich fühlst. Indem du deine inneren Empfindungen und persönlichen Grenzen identifizierst, legst du den Grundstein dafür, sie klar und deutlich nach außen zu kommunizieren. Anschließend kannst du deine Wünsche und Befürchtungen kommunizieren und darauf achten, dass vereinbarte Grenzen eingehalten werden.
Beispiel: Stell dir vor, du arbeitest in einem Projektteam, und die Arbeitslast beginnt dich zu überfordern. Nachdem du dir Zeit genommen hast, um deine eigenen Grenzen zu erkennen, fühlst du dich gestresst und überlastet. Anstatt dich zurückzuziehen und weiterhin alles allein zu bewältigen, entscheidest du dich dafür, deine Bedenken und Bedürfnisse gegenüber deinen Teammitgliedern offen zu kommunizieren. Du äußerst deine Sorgen bezüglich der Arbeitslast und bittest um Unterstützung oder eine Umverteilung der Aufgaben. Indem du deine Grenzen klar kommunizierst, schaffst du Raum für eine konstruktive Lösungsfindung und verhinderst eine Überlastung, was letztendlich zu einem effizienteren und harmonischeren Arbeitsprozess führt.
Wenn du dich genauer zu diesem Thema informieren möchtest, dann wirf gerne einen Blick in die weiterführenden Beiträge und Übungen zum Stichwort Grenzen hier in der Mediathek.

Feedback geben

Wenn du einer anderen Person Feedback geben möchtest, dann ist die 3-W-Methode hervorragend geeignet. Beschreibe zunächst klar und präzise deine Wahrnehmung oder Beobachtung des Geschehens, ohne in Verallgemeinerungen oder direkte Du-Botschaften zu verfallen. Danach teilst du die Wirkung des Geschehens auf dich mit, indem du offenlegst, wie es dich persönlich beeinflusst hat und welche Emotionen oder Reaktionen es in dir ausgelöst hat. Schließlich bringst du konstruktive Ideen oder Verbesserungsvorschläge – also deinen direkten Wunsch – als alternative Lösung ein, um das Feedback abzurunden.
Hinweis: Für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der 3-W-Methode kannst du gerne einen Blick in den zugehörigen Beitrag werfen. Grundsätzlich stehen dir in dieser Mediathek weitere Beiträge und Übungen zu Verfügung, um deine Fähigkeiten in den Bereichen (kritisches) Feedback und Kommunikation zu stärken.

Konflikte ansprechen

Bei der Konfliktkommunikation ist es wichtig, direkt und zeitnah zu kommunizieren. Bevor du das Gespräch angehst, reflektiere zunächst, was genau dich stört und welche Ängste oder Wünsche damit verbunden sind. Stelle dir vor dem Gespräch Fragen, z. B.:
  • Was habe ich genau beobachtet?
  • Warum geht es mir dabei so?
  • Worin besteht der Konflikt wirklich?
Diese Fragen helfen dir, dich auf die Beobachtungsebene zu konzentrieren, ohne Schuldzuweisungen oder direkte Du-Botschaften zu formulieren.
Während des Gesprächs ist es hilfreich, die Informationen zu paraphrasieren – also die Aussagen deines Gegenübers mit deinen eigenen Worten wiederzugeben – und dich auf die Sachebene zu konzentrieren. Dadurch bleibst du neutral und fokussiert. Zum Beispiel könntest du sagen:
  • „Verstehe ich das richtig, dass sich der Abgabetermin um eine Woche nach vorne verschiebt?” oder
  • „Meinst du, dass die Aufgabe nicht genug Zeit für ein Team von vier Personen beansprucht?”
Auf der Gefühlsebene ist es wichtig, deine eigenen Emotionen zu verbalisieren, ohne dem bzw. der Anderen die Schuld zuzuschieben. Durch diese Art der Kommunikation kannst du den Konflikt konstruktiv angehen und eine Lösung finden. Du könntest beispielsweise sagen:
  • „Ich habe das Gefühl, dass dich diese Situation wütend oder traurig macht.” oder
  • „Mir scheint es so, als ob du wütend auf mich bist oder mir die Schuld gibst.”
Hinweis: Wenn du dich weiterführend zu Kommunikation in Konflikten, beispielsweise zur Rolle der nonverbalen Kommunikation, informieren möchtest, schau dich gerne weiter hier in der Mediathek um.

Die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, Nein zu sagen und sich bei Konflikten auszusprechen, ist eng mit einem tieferen Verständnis der Themen Kommunikation, Feedback und Konflikte verbunden. Alle 3 Aspekte spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung sozialer und kommunikativer Kompetenzen, die wiederum wesentliche Bestandteile eines erfolgreichen Stressmanagements sind. Indem du dich aktiv mit diesen Themen auseinandersetzt, stärkst du nicht nur deine Fähigkeit zur Selbstregulation, sondern förderst auch ein gesundes soziales Umfeld und ein effektives Arbeitsklima. Es ist wichtig, dass du diese Kompetenzen kontinuierlich trainierst, damit du in verschiedenen Situationen souverän agieren kannst. Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Schweizerische Post

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