Formen von Angststörungen

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Die Beklemmung vor einer Prüfung, die Aufregung vor und während eines Fluges, das mulmige Gefühl beim nächtlichen Nachhauseweg oder die Unsicherheit, wenn wir etwas zum ersten Mal machen – Angst kann sich in den verschiedensten Formen zeigen und ganz unterschiedliche Ursprünge haben. Doch auch wenn das Angstempfinden für unser Überleben unerlässlich ist, kann es im Laufe der Zeit zu einer Störung dieses Gefühls kommen und uns so im Alltag vermehrt einschränken. In diesem Beitrag erfährst du daher etwas genauer, was Angststörungen sind und in welchen unterschiedlichen Formen sie auftreten können.

Angst & Angststörungen

Objektiv betrachtet ist Angst ein natürliches Gefühl mit einer Schutzfunktion und damit eine wichtige Begleiterin im Leben. Sie hilft uns dabei, Gefahren- oder Bedrohungssituationen richtig einzuschätzen und entsprechend zu reagieren. Sie versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und bringt uns dazu, unsere Reaktionsmöglichkeiten abzuwägen. Nimmt die Angst jedoch übertriebene Ausmaße an, hat sich möglicherweise eine Angststörung entwickelt – übrigens eine der häufigsten psychischen Erkrankungen. Von einer Angststörung wird dann gesprochen, wenn sich eine übersteigerte, aber sehr real empfundene Angst entwickelt. Diese tritt auch dann auf, wenn Situationen oder Objekte an sich ungefährlich für uns sind. Solche Angststörungen zeigen sich dann in Situationen, die als bedrohlich empfunden werden, durch körperliche Symptome wie Zittern, Schweißausbrüche, Schwindelgefühle, Herzrasen, Übelkeit oder Engegefühl in der Brust. Wird die Angst nicht behandelt, entwickelt sich über die Zeit eine Angst vor der Angst und die Angst auslösenden Situationen oder Objekte werden vermieden. Dies führt nach und nach zu immer mehr Einschränkungen im Alltag, bis hin zu einem Rückzug aus dem sozialen Leben.

Formen von Angststörungen

Es gibt sehr viele verschiedene Ausprägungen und Formen, in denen Angststörungen auftreten können. Im Folgenden findest du daher einen Überblick über die 5 relevantesten und häufigsten Formen von Angststörungen.

Agoraphobie

Bei der Agoraphobie steht die Angst vor Situationen und Orten im Vordergrund, bei denen es für Betroffene vermeintlich keine Fluchtmöglichkeit oder Hilfe gibt, wenn etwas passieren sollte. Dies kann zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln der Fall sein, in Menschenmengen oder auch auf großen Plätzen. Diese Form der Angststörung kann soweit gehen, dass die Betroffenen ihre Wohnung kaum oder gar nicht mehr verlassen. Häufig geht diese Phobie mit der im Folgenden beschriebenen Panikstörung einher.

Panikstörung

Das wesentliche Merkmal der Panikstörung sind die plötzlich auftretende Panikattacken, welche für die Betroffenen meistens ohne erkennbaren Auslöser auftreten, scheinbar wie aus heiterem Himmel. Die Panikattacken gehen mit starken körperlichen Symptomen wie Herzklopfen, Brustschmerz, Atemnot, Schwindel oder Entfremdungsgefühlen einher. Betroffene haben in der Situation häufig die Furcht zu sterben, die Kontrolle zu verlieren oder wahnsinnig zu werden.

Soziale Phobie

Das wesentliche Merkmal dieser Phobie ist die Angst vor sozialen Situationen. Es kann verschiedene Gründe geben, warum soziale Situationen Angst auslösen. Ein häufiger Auslöser ist zum Beispiel die Furcht davor, im Mittelpunkt zu stehen, von anderen bewertet zu werden oder in eine überfordernde Situation zu geraten. Häufig besteht eine große Angst, sich in irgendeiner Form peinlich zu verhalten, sodass bestimmte Situationen (z.B. Präsentationen) vermieden werden.

Spezifische (isolierte) Phobien

Als spezifische Phobien werden übersteigerte Ängste vor bestimmten Objekten oder in bestimmten Situationen zusammengefasst. Häufige Phobien sind die Angst vor Flugreisen, Höhen, engen Räumen, Tieren (z.B. Spinnen oder Hunden), Donner, Zahnarztbesuchen oder dem Anblick von Blut oder Spritzen.

Generalisierte Angststörung

Menschen mit generalisierter Angststörung leiden unter einem ständigen Gefühl von Besorgtheit und Anspannung in Bezug auf alltägliche Ereignisse und Probleme. Beispiele können sein, dass sich Betroffene davor fürchten, sie selbst oder Angehörige könnten gekündigt werden, schwer erkranken oder einen Unfall haben. Mit dieser Angst einhergehende typische Symptome sind zum Beispiel Zittern, Hitzegefühle oder Kälteschauer, Herzklopfen, Schwindel und die Angst, den Verstand zu verlieren oder zu sterben.

Nun hast du einen Überblick über die verschiedenen Formen von Angststörungen gewonnen. Wenn du tiefer in die Themen Angst, Panikattacken oder Angststörungen eintauchen möchtest, findest du weitere Informationen in den dazugehörigen Beiträgen hier in der Mediathek. Wie immer stehen dir auch bei diesem Thema die hier aufgeführten Ansprechpersonen bei Fragen oder Unsicherheiten gerne zur Seite.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Schweizerische Post

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