Stress besser verstehen

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Hast du das Gefühl, dass du häufig gestresst bist? Fragst du dich manchmal, woher das kommt und wie Stress überhaupt entsteht? In diesem Beitrag erfährst du, was wir heutzutage unter Stress verstehen, wie Stress deine körperliche sowie psychische Gesundheit beeinflusst und was der Unterschied zwischen Eustress und Distress (positivem und negativem Stress) ist.

Ursprung & Funktion von Stress

Stress ist die körperliche und psychische Reaktion auf eine Bedrohung. Es handelt sich um einen uralten Mechanismus, der entwickelt wurde, um das Überleben in gefährlichen Situationen zu sichern. In solchen Momenten mobilisiert und konzentriert der Körper sämtliche Energiereserven, um uns auf Kampf, Flucht oder Erstarrung vorzubereiten.
Wusstest du, dass diese Reaktion in der Ära der Säbelzahntiger überlebenswichtig und beeindruckend war? In Zeiten, in denen unsere Vorfahren oft unmittelbaren Gefahren ausgesetzt waren, ermöglichte die Stressreaktion ihnen, blitzschnell auf Bedrohungen zu reagieren. Der Körper mobilisierte alle verfügbaren Ressourcen, um entweder zu kämpfen, zu fliehen oder sich zu verteidigen. Dieser Mechanismus half dabei, lebensbedrohliche Situationen zu überstehen und ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers.

Anpassung des Stressmechanismus an die heutige Zeit

Heutzutage erleben wir Stressreaktionen aufgrund einer Vielzahl von Auslösern, die oft weit entfernt von den lebensbedrohlichen Gefahren der Vergangenheit liegen. Wir sprechen von Stress in Bezug auf verschiedene Probleme, Herausforderungen, Konflikte, Anstrengung, Angst, Überforderung oder Unterforderung. Das Faszinierende dabei ist, dass unser Körper keinen Unterschied zwischen diesen modernen Stressoren und den damaligen physischen Bedrohungen wie Angriffen oder Gefahren macht. Er reagiert weiterhin nach dem gleichen uralten automatisierten Muster.
Wenn wir diese Stressdefinition auf die heutige Zeit übertragen, ist Stress im Grunde ein Zustand, in dem Menschen sich in Situationen oder Umständen befinden, die sie …
  • als unangenehm empfinden,
  • aus ihrer Sicht nicht vermeiden oder
  • nicht in ihrem Sinne beeinflussen können.
Daher resultiert Stress aus individuellen Bewertungen und nicht mehr unbedingt aus unmittelbaren physischen Bedrohungen.
Hinweis: Obwohl sich die Stressauslöser im Laufe der Zeit verändert haben und heutzutage eher psychische Stressoren dominieren, konnte sich unser Körper noch nicht ausreichend an diese Veränderungen anpassen. Wir befinden uns somit in einem Konflikt der Stressbewältigung.

Bedeutung & Erkennen von Eustress und Disstress

Damit du den oben beschriebenen Stressmechanismus besser nachvollziehen und dein Wohlbefinden nachhaltig beeinflussen kannst, ist es essenziell, den Unterschied zwischen Eustress (positivem Stress) und Disstress (negativem Stress) zu verstehen.
Eustress tritt auf, wenn du kurzfristig auf Herausforderungen stößt, die dir Freude, Lebendigkeit und Aufregung bereiten. Diese Form des Stresses steigert vorübergehend deine Motivation und Leistungsfähigkeit, macht dich optimistisch, glücklich und wird als angenehm empfunden.
Disstress hingegen zeigt sich bei Herausforderungen, die als bedrohlich, gefährlich, unvermeidlich oder unveränderlich wahrgenommen werden. Diese Art von Stress kann bei anhaltenden, langfristigen oder wiederkehrenden Belastungen auftreten, unabhängig davon, ob er ursprünglich als positiv oder negativ bewertet wurde. Dies liegt daran, dass die Stressreaktion nach jeder Phase der kurzfristigen Anspannung eine Phase der Entspannung erfordert, die selbst bei dauerhaft positivem Stress oft nicht gewährleistet werden kann.
Wusstest du, dass sich selbst anhaltender positiver Stress (Eustress) im Laufe der Zeit in negativen Stress (Distress) umwandeln kann? Das bedeutet, dass beide Formen von Stress langfristige Auswirkungen auf deine Gesundheit haben können. Dabei spielt nicht nur die Art des Stresses, sondern auch seine Intensität eine ausschlaggebende Rolle.
Positiven oder negativen Stress kannst du vor allem anhand deiner emotionalen und körperlichen Empfindungen erkennen. Vertraue nicht nur auf deine Gedanken, da es vorkommen kann, dass du dir einredest, es sei positiver Stress oder bestimmte Belastungen seien nicht so schlimm bzw. gehörten einfach zum Leben dazu. Dieses Phänomen wird oft als Stressblindheit bezeichnet.
Hinweis: Wenn du tiefergehende Informationen zu den kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen von Stress sowie Einblicke in die Vorgänge in deinem Körper während einer Stressreaktion erfahren möchtest, findest du diese im entsprechenden Beitrag.

Nun hast du erfahren, dass Stress eine natürliche Reaktion deines Körpers auf Bedrohungen ist. Heutzutage stellen jedoch moderne Stressoren oft keine unmittelbare körperliche Gefahr mehr dar, sondern können zu neuen langfristigen Herausforderungen führen, wie beispielsweise Burnout oder körperlichen Belastungen. Falls du dein Verständnis über Stressreaktionen vertiefen oder dein eigenes Stresslevel bestimmen möchtest, findest du in weiterführenden Beiträgen zusätzliche Informationen.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.