Mitarbeitende mit chronischem Fatigue-Syndrom unterstützen

Arbeitest du mit einer Person, die an Myalgischer Enzephalomyelitis (ME) bzw. dem chronischen Fatigue-Syndrom (CFS) erkrankt ist, zusammen? Fragst du dich, wie du sie im Arbeitskontext bestmöglich unterstützen kannst und in welcher Form das Arbeitsumfeld besser gestaltet werden könnte? Dieser Beitrag sensibilisiert dich für das chronische Fatigue-Syndrom und gibt dir wertvolle Tipps, wie du entweder als Kolleg:in oder als Führungskraft die Arbeitsbedingungen von Menschen mit chronischem Fatigue-Syndrom verbessern kannst.

Info: Andere Begriffe für das chronische Fatigue-Syndrom sind chronisches Erschöpfungssyndrom und ME/CFS, wobei ME dabei für Myalgische Enzephalomyelitis steht. Der Einfachheit halber wird in diesem Beitrag die Bezeichnung chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) verwendet. Wenn du dich genauer über die Krankheit ME/CFS informieren möchtest, lies gern den zugehörigen Beitrag.

Nimm dir Zeit, um dich über ME/CFS zu informieren. Suche nach vertrauenswürdigen Quellen, Büchern oder Online-Ressourcen, die dir ein besseres Verständnis dieser Erkrankung vermitteln. Notiere dir hierbei wichtige Fakten und Herausforderungen, denen Betroffene begegnen. Darüber hinaus können Schulungen zur Sensibilisierung für Mitarbeitende und Führungskräfte dabei helfen, ein unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Sei offen für individuelle Lösungen, die den Bedürfnissen von Mitarbeitenden mit ME/CFS gerecht werden können. Stelle dir vor, wie Telearbeit oder eine angepasste Arbeitsbelastung dazu beitragen könnten, die Symptome zu minimieren und die Arbeitsleistung zu unterstützen.

Überlege, welche gesundheitsfördernden Maßnahmen am Arbeitsplatz umgesetzt werden könnten, die allen Mitarbeitenden zugutekommen würden. Welche speziellen Initiativen könnten entwickelt werden, um das Wohlbefinden von Personen mit chronischen Erkrankungen wie ME/CFS zu verbessern?

Erkunde, wie der Arbeitsplatz barrierefrei gestaltet werden kann, um die Bedürfnisse von Mitarbeitenden mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen zu berücksichtigen. Finde mittels Nachfragen und Recherchieren heraus, welche behindertengerechten Räume und Hilfsmittel von Betroffenen benötigt werden könnten.

Fördere eine offene und unterstützende Kommunikation mit Mitarbeitenden über ihre Erkrankung sowie ihre Arbeitsfähigkeit. Welche Fragen könntest du stellen, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und gemeinsame Lösungen bzw. mögliche Anpassungen zu finden?

Achte bewusst darauf, dass alle Mitarbeitenden, insbesondere diejenigen mit ME/CFS, ausreichend Pausen und Ruhezeiten erhalten, um ihre Energiehaushalte zu schonen. Wie könntest du sicherstellen, dass die Pausenzeiten angemessen genutzt und gegenseitig respektiert werden?

Berücksichtige, dass die Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden mit ME/CFS stark variieren kann. Reflektiere darüber, wie du die individuelle Arbeitsfähigkeit deiner Kolleg:innen mit ME/CFS besser anerkennen und unterstützen könntest. Wie könntest du eine positive und wertschätzende Haltung fördern, um den Druck zu vermindern und gleichzeitig die Selbstwahrnehmung positiv zu beeinflussen?

Denke darüber nach, wie du schrittweise Wiedereingliederungspläne für Mitarbeitende nach einer krankheitsbedingten Pause gestalten könntest. Welche Maßnahmen könnten dabei helfen, den Übergang zurück in den Arbeitsalltag reibungslos zu ermöglichen? Zu Beginn ist eine geringe Arbeitsbelastung in jedem Fall sinnvoll. Denn so kann die Arbeitsfähigkeit behutsam über die Zeit wieder aufgebaut werden.

Ermutige aktiv die Vernetzung von Mitarbeitenden mit ME/CFS mit anderen Betroffenen und Selbsthilfegruppen. Dort können Erfahrungen geteilt und bewährte Praktiken ausgetauscht werden. Wie könntest du diesen Austausch fördern und die Teilnahme daran ermöglichen?

Überlege, wie du eine inklusive Unternehmenskultur schaffen könntest, die Mitarbeitenden mit ME/CFS das Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt. Welche Maßnahmen könnten dazu beitragen, dass Betroffene ihre Fähigkeiten und Kompetenzen im Unternehmen optimal entfalten können?

Dieser Beitrag hat dir einen Überblick darüber gegeben, wie du einen positiven Beitrag leisten könntest, damit sich Mitarbeitende mit ME/CFS im Arbeitskontext unterstützt und anerkannt fühlen. Mit einem ganzheitlichen Ansatz, der sowohl auf individuelle Bedürfnisse als auch auf organisatorische Veränderungen eingeht, kannst du eine Arbeitsumgebung schaffen, in der Mitarbeitende mit ME/CFS nicht nur ihre Gesundheit wahren, sondern auch ihr berufliches Engagement sowie ihre Expertise uneingeschränkt einbringen können. Bei weiteren Fragen stehen dir die weiteren Beiträge zu diesem Thema sowie die hier hinterlegten Ansprechpersonen jederzeit zur Verfügung.