Platz für Dinge außerhalb der Arbeit schaffen
ÜbungBei der Entwicklung eines Burnouts ist es oftmals so, dass Betroffene ihren eigenen Wert stark an der Leistung der Arbeit messen. „Ich bin nur so viel wert, wie ich etwas leiste.“ – das ist der häufige Denkfehler. Dadurch geraten viele Menschen in eine Spirale, denn sie arbeiten dann häufig immer mehr. Zunächst ernten sie dafür vermehrt Anerkennung und Bewunderung. Allerdings verlängert sich auch die Arbeitszeit immer mehr, und die betroffenen Menschen setzen sich selbst zunehmend unter Druck. Die Konsequenz: Die eigenen Werte und Prioritäten verschieben sich. Betroffene sind sich nach einer gewissen Zeit oftmals nicht mehr im Klaren darüber, was ihnen wirklich wichtig ist. Sie sind sich ihrer eigentlichen Prioritäten nicht mehr ausreichend bewusst.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Selbstwert maßgeblich davon abhängt, was du bei der Arbeit leistest, du bereits erste Anzeichen für ein Burnout bei dir festgestellt hast und du diesen gerne entgegensteuern möchtest, kann dir die folgende Übung weiterhelfen. Es handelt sich dabei um eine einfache Reflexion, durch die du dir deiner eigentlichen Werte und Prioritäten bewusster wirst und so zu einem zufriedeneren „Ich“ gelangst.
Übung
Nimm dir für diese Übung etwas zum Schreiben und zeichne vier Quadranten auf, die du mit den folgenden vier Lebensbereichen betitelst:
- Berufliches Leben (Erfolg, Geld, Karriere etc.)
- Beziehungen (Familie, Freundschaften, Partnerschaft etc.)
- Gesundheit (Ernährung, Bewegung, Entspannung etc.)
- Persönliche Weiterentwicklung (Hobbies, Leidenschaften etc.)
Wenn du die vier Lebensbereiche verschriftlicht hast, dann stelle dir folgende Frage: „Welche Werte und Prioritäten habe ich in den einzelnen Lebensbereichen?“ Schreibe deine Antworten in die jeweiligen Quadranten.
Weitere Fragestellungen können dich bei der Reflexion unterstützen:
- Berufliches Leben: Welchen Stellenwert haben Arbeit und Leistung in meinem Leben? Was ist Erfolg für mich?
- Beziehungen: Wie zufrieden bin ich mit meinen Beziehungen zu Freund:innen, Familie und Partner:in? Wie wichtig ist es für mich, regelmäßig Zeit mit bestimmten Menschen zu verbringen?
- Gesundheit: Wie wichtig ist mir meine eigene Gesundheit? Was brauche ich, um gesund zu bleiben und mich fit zu fühlen? Wieviel Zeit plane ich dafür ein? Welche Ressourcen stehen mir zur Verfügung?
- Persönliche Weiterentwicklung: Was tue ich für meine persönliche Weiterentwicklung? Was sind meine Werte, und spiegeln diese sich in meinem Leben wider? Sind die Werte stimmig oder stehen sie im Widerspruch zu meiner Arbeit? Woher kommen diese Werte? Verändern sie sich?
Wenn du deine Antworten aufgeschrieben hast, schaue dir im nächsten Schritt deine Lebensbereiche noch einmal an. Mache dir bewusst, dass diese vier Bereiche gemeinsam 100 % deiner Zeit betragen. Denke dann an deine aktuelle Lebenssituation:
- Wieviel deiner aktiven Zeit widmest du wöchentlich jedem der vier Lebensbereiche?
- Sind alle Bereiche in deiner Woche ausreichend berücksichtigt oder ist ein Bereich unterrepräsentiert?
Denke daran, dass eine gelungene Work-Life-Balance die Berücksichtigung aller Lebensbereiche voraussetzt. Dabei geht es nicht darum, dass genau gleich viel Zeit in alle Lebensbereiche investiert wird, sondern lediglich, dass alle vier Lebensbereiche regelmäßig und kontinuierlich bedient werden.
Vielleicht hat dir diese Reflexion dabei geholfen, einen Bereich zu identifizieren, der dir wichtig ist, jedoch momentan zu wenig Beachtung findet. In diesem Fall ist es ratsam, dass du dazu ein Ziel definierst, dass du dir fest vornimmst und zur Umsetzung bringst. Wenn du zum Beispiel deine Beziehungen zu Freund:innen und Familie stärken willst, könnte dies lauten: „Ich werde an zwei Tagen pro Woche abends Zeit mit Freund:innen verbringen.“ Damit du dieses Ziel auch wirklich einhältst, kannst du dir einen Blocker im Kalender einrichten und Freund:innen oder Kolleg:innen davon erzählen. Bitte diese darum, dich bei der Einhaltung deiner Ziele zu unterstützen, zum Beispiel indem sie dich daran erinnern oder nachfragen, ob du dein Ziel eingehalten hast. Falls du dir weitere Unterstützung zu dem Thema wünschst, stehen dir die unten angegebenen Ansprechpersonen zur Seite.
Vielleicht hat dir diese Reflexion dabei geholfen, einen Bereich zu identifizieren, der dir wichtig ist, jedoch momentan zu wenig Beachtung findet. In diesem Fall ist es ratsam, dass du dazu ein Ziel definierst, dass du dir fest vornimmst und zur Umsetzung bringst. Wenn du zum Beispiel deine Beziehungen zu Freund:innen und Familie stärken willst, könnte dies lauten: „Ich werde an zwei Tagen pro Woche abends Zeit mit Freund:innen verbringen.“ Damit du dieses Ziel auch wirklich einhältst, kannst du dir einen Blocker im Kalender einrichten und Freund:innen oder Kolleg:innen davon erzählen. Bitte diese darum, dich bei der Einhaltung deiner Ziele zu unterstützen, zum Beispiel indem sie dich daran erinnern oder nachfragen, ob du dein Ziel eingehalten hast. Falls du dir weitere Unterstützung zu dem Thema wünschst, stehen dir die unten angegebenen Ansprechpersonen zur Seite.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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