Vorurteile zu Stress überwinden: Tipps für Führungskräfte
BeitragStress am Arbeitsplatz ist ein weitverbreitetes Thema, das oft von Vorurteilen begleitet wird. Diese Vorurteile können einer gesunden Stressbewältigung im Wege stehen und das Arbeitsumfeld belasten. Wenn Führungskräfte diese Vorurteile jedoch erkennen und bekämpfen, können sie nicht nur das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden verbessern und eine positive Arbeitskultur fördern, sondern auch die Produktivität sowie den langfristigen Erfolg ihrer Teams unterstützen. Im diesem Beitrag erhältst du daher einen Einblick in die 5 häufigsten Vorurteile und erfährst, wie du als Führungskraft aktiv dazu beitragen kannst, sie zu überwinden.
Hinweis für Mitarbeitende: Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Führungskräfte diese Ansichten teilen, und es ist ratsam, nach Unterstützung zu suchen, wenn du dich von Stress überwältigt fühlst. Gesunde Strategien zur Stressbewältigung können deine Leistung und dein Wohlbefinden langfristig verbessern.
1. Stress zeigt sich immer auf die gleiche Art und Weise
Dieses Vorurteil basiert auf der falschen Annahme, dass alle Mitarbeitenden Stress auf die gleiche Weise zeigen, was jedoch nicht der Fall ist. Die individuellen Reaktionen auf Stress sind vielfältig und können sich bei verschiedenen Mitarbeitenden unterschiedlich manifestieren. Stress kann sich in Form von körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Magenbeschwerden oder Schlafstörungen zeigen, aber auch durch emotionale Anzeichen wie Reizbarkeit, Angstzustände oder Rückzug. Die Vielfalt der Stresssymptome verdeutlicht, dass es keine universelle Reaktion auf Belastung gibt und dass es wichtig ist, als Führungskraft auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen.
Tipp: Versuche, dir stets bewusst zu machen, dass es nicht den einen „richtigen” Weg gibt, Stress zu erkennen. Sei als Führungskraft aufmerksam auf die Vielfalt der Stresssymptome und ermutige deine Mitarbeitenden, offen über ihre eigenen Stressreaktionen zu sprechen, um individuelle Unterstützung zu ermöglichen. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass du als Führungskraft keine voreiligen Schlüsse ziehen solltest. Ein vertrauliches Gespräch, bei dem die Mitarbeitenden ihre Sichtweise teilen können, ist oft der beste Weg, um herauszufinden, wie du sie individuell unterstützen kannst.
2. Stress ist normal und gehört zur Arbeit dazu
Dieses Vorurteil suggeriert, dass Stress am Arbeitsplatz unvermeidbar und akzeptabel ist. Es führt dazu, dass die Symptome von Stress bei Mitarbeitenden oft nicht ernst genommen werden. Jedoch ist es wichtig zu betonen, dass Stress nicht als normaler Bestandteil des Arbeitslebens betrachtet werden sollte. Vielmehr ist ein gesundes Arbeitsumfeld entscheidend, das Maßnahmen zur Stressprävention und -bewältigung unterstützt, um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden zu fördern.
Tipp: Als Führungskraft kannst du aktiv dazu beitragen, dieses Vorurteil zu überwinden, indem du eine Kultur der Work-Life-Balance in deinem Team etablierst. Setze klare Erwartungen hinsichtlich realistischer Arbeitsanforderungen und unterstütze deine Mitarbeitenden dabei, eine gesunde Balance zwischen ihren täglichen Aufgaben und Ressourcen zu finden.
3. Wer Stress hat, ist leistungsschwach
Dieses Vorurteil führt dazu, dass Mitarbeitende sich schämen, Stresssymptome zu zeigen, aus Angst, als leistungsschwach wahrgenommen zu werden. Jedoch bedeutet das Vorhandensein von Stresssymptomen nicht zwangsläufig, dass jemand leistungsschwach ist. Stresssymptome sind vielmehr ein natürlicher Ausdruck der Anpassungsfähigkeit des Körpers an Herausforderungen und können jede:n betreffen, unabhängig von der persönlichen Leistungsfähigkeit.
Tipp: Als Führungskraft ist es deine Verantwortung, dieses Vorurteil zu bekämpfen, indem du deine Mitarbeitenden ermutigst, offen über Stress zu sprechen und Unterstützung anzufordern. Zeige Verständnis und betone, dass Stress jede:n treffen kann – unabhängig von der Leistungsfähigkeit – und dass er keine Schwäche darstellt, sondern ein natürlicher Reaktion auf Belastung ist.
4. Stressreaktionen werden als Stärken betont
Einige Führungskräfte könnten denken, dass Mitarbeitende mit stressbedingten Verhaltensweisen besonders engagiert oder leistungsstark sind, was jedoch langfristig schädlich sein kann. Diese Annahme beruht oft auf dem Missverständnis, dass hoher Stress gleichbedeutend mit hoher Leistungsfähigkeit ist. In Wirklichkeit kann chronischer Stress zu gesundheitlichen Problemen führen, die langfristig die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Daher ist es wichtig, als Führungskraft den eigenen Mitarbeitenden zu helfen, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um Stress zu reduzieren und langfristig eine positive Arbeitsumgebung zu fördern.
Tipp: Ermutige als Führungskraft deine Mitarbeitenden, gesunde Bewältigungsstrategien für Stress zu entwickeln und stressbedingte Verhaltensweisen nicht zu fördern. Die Teilnahme an Schulungen zur Stressbewältigung und Stressmanagement kann dabei hilfreich sein.
5. Wer keinen Stress hat, ist nicht engagiert genug
Dieses Vorurteil setzt Mitarbeitende unter Druck, permanent unter Stress zu stehen, um als engagiert wahrgenommen zu werden. Es führt dazu, dass Mitarbeitende möglicherweise dazu neigen, sich mehr Aufgaben und Projekte zu nehmen und ihre eigene Belastung zu erhöhen, während sie Pausen und Erholungsphasen vernachlässigen. Jedoch sagt das Vorhandensein von Stress nichts über die tatsächliche Leistungsfähigkeit einer Person aus. Zum Beispiel kann eine Person, die scheinbar stressfrei ist, dennoch hochengagiert und leistungsstark sein, während eine andere Person, die permanent unter Stress steht, möglicherweise weniger effektiv ist und unter gesundheitlichen Problemen leidet. Daher ist es wichtig, als Führungskraft ein Bewusstsein für die individuellen Bedürfnisse und Grenzen der Mitarbeitenden zu schaffen und einen gesunden Umgang mit Arbeitsbelastungen zu fördern.
Tipp: Als Führungskraft kannst du deine Mitarbeitenden aktiv dazu ermutigen, eine gesunde Work-Life-Balance zu pflegen. Setze klare Erwartungen hinsichtlich realistischer Arbeitsbelastung und betone, dass Engagement nicht mit übermäßigem Stress gleichzusetzen ist. Unterstütze sie dabei, ihren eigenen Arbeitsrhythmus zu finden und zu schätzen.
In diesem Beitrag hast du Einblicke in die weitverbreiteten Vorurteile zu Stress am Arbeitsplatz erhalten und erfahren, wie du als Führungskraft aktiv dazu beitragen kannst, sie zu überwinden. Indem du diese Vorurteile bekämpfst und eine Kultur der Offenheit und Unterstützung förderst, kannst du nicht nur das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden verbessern, sondern auch die Produktivität und den langfristigen Erfolg deines Teams unterstützen. Es liegt in der Verantwortung aller, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Stressbewältigung und -prävention ernst nimmt und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt. Wenn ihr gemeinsam diese Vorurteile überwindet, schafft ihr eine gesündere und positivere Arbeitsumgebung für alle.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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