Ein zu hohes Stresslevel im Team erkennen

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Fragst du dich manchmal, warum selbst vielversprechende Neuerungen in deinem Team auf so viel Widerstand stoßen? Oder warum plötzlich vermehrt Konflikte an der Tagesordnung sind? Und was eigentlich hinter den stetig steigenden Krankheitstagen steckt? In diesem Beitrag erhältst du Einblicke in die ersten Anzeichen eines gestressten Teams – genauer gesagt, in die körperlichen und psychischen Warnsignale sowie typischen Verhaltensmuster. Denn diese Warnsignale mögen zwar subtil erscheinen, doch ihre Auswirkungen können sich schwerwiegend auf die Teamleistung und das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden auswirken.
Hinweis: Wenn du dich vorab oder weiterführend zu Stresssymptomen im Allgemeinen und ihren Auswirkungen informieren möchtest, dann wirf einen Blick in den zugehörigen Beitrag hier in der Mediathek.

Körperliche & psychische Warnsignale identifizieren

Zu viel Stress am Arbeitsplatz kann sich bei deinen Mitarbeitenden sehr unterschiedlich äußern und sowohl psychische als auch körperliche Warnsignale hervorrufen. Zu den Symptomen psychischer Überlastungserscheinungen gehören beispielsweise:
  • Nervosität, Unruhe (z. B. Fingertrommeln, Fußwippen)
  • Energiemangel, Müdigkeit
  • verringerte Konzentrationsfähigkeit, Unaufmerksamkeit
  • schwächere Gedächtnisleistungen
  • Gereiztheit, Überempfindlichkeit
  • Schuldgefühle und Schuldzuweisungen
  • Angst
  • Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit
  • Gefühl der Wertlosigkeit, (Anzeichen von) Depressionen
  • Gefühlsschwankungen
Körperliche Überlastungserscheinungen können sich hingegen beispielsweise folgendermaßen äußern:
  • häufige Infekte
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Herzrasen ohne Erkrankung
  • Hautprobleme
  • Schlafstörungen
Beachte: Das Auftreten sowohl psychischer als auch körperlicher Warnsignale geht oft mit einem erhöhten Stressniveau bei deinen Mitarbeitenden einher und erhöht ihre Anfälligkeit für Infektionen. Ein geschwächtes Immunsystem ist also nicht zwangsläufig angeboren, sondern entwickelt sich oft durch einen Arbeitsplatz mit übermäßigem Stress. Indem du auf diese Warnsignale achtest, kannst du frühzeitig erkennen, wenn deine Mitarbeitenden unter Stress leiden und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um sie zu unterstützen.

Typische Verhaltensmuster erkennen

Neben den zuvor genannten Warnsignalen gibt es außerdem typische Verhaltensmuster, die bei deinen Mitarbeitenden auf ein zu hohes Stresslevel hindeuten. Dazu zählen z. B.:
  • Ableisten von Überstunden: Das regelmäßige Ableisten von Überstunden kann ein Indikator für ein ungesundes Arbeitspensum sein. Während kurzfristige Spitzenzeiten oder besondere Projekte gelegentlich zusätzliche Arbeitsstunden erfordern können, sollten Überstunden keineswegs zur Norm werden. Ein Beispiel dafür könnte ein Teammitglied sein, das regelmäßig bis spät in den Abend hinein arbeitet, um alle Aufgaben zu bewältigen, anstatt die eigene Arbeitslast effektiv zu verwalten oder um Hilfe zu bitten. Dieses Verhalten deutet darauf hin, dass die Person möglicherweise zu viele Verpflichtungen hat und nicht in der Lage ist, einen angemessenen Arbeitsrhythmus aufrechtzuerhalten.
  • Zustimmung zu Aufgaben: Eine Person, die jede Aufgabe ohne Zögern annimmt, unabhängig davon, wie viel bereits auf ihrer Aufgabenliste steht, kann womöglich ein:e Ja-Sager:in sein. Dieses Verhalten kann jedoch auch darauf hinweisen, dass die Person sich mit zu vielen Aufgaben überlastet und daraufhin resigniert fühlt. Zum Beispiel könnte ein Teammitglied, das bereits am Limit arbeitet und regelmäßig Überstunden macht, ohne zu murren eine weitere Aufgabe übernehmen. Dieses Verhalten zeigt, dass die Person sich der hohen Arbeitslast einfach ergeben hat und weiterhin unbequeme oder zusätzliche Arbeit akzeptiert, obwohl sie möglicherweise überfordert ist.
  • Rückgang der Leistungsfähigkeit: Ein plötzlicher Rückgang der Leistungsfähigkeit bei talentierten Mitarbeitenden kann ein Hinweis auf zu hohen Stress sein. Wenn Mitarbeitende, die normalerweise hohe Leistungen erbringen, plötzlich nicht mehr ihre gewohnte Qualität abliefern und sich ihre Arbeitsergebnisse verschlechtern, ist das ein deutliches Alarmsignal. Ein Beispiel dafür könnte ein Teammitglied sein, das aufgrund von Stress und Überlastung nicht mehr in der Lage ist, die erforderlichen Aufgaben mit der gewohnten Sorgfalt und Effizienz zu erledigen, was zu einem Rückgang der Gesamtleistung führt.
  • Ablehnung von Neuerungen: Wenn Mitarbeitende nicht nur ablehnend auf Neuerungen reagieren, sondern auch das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu schwinden scheint, kann dies auf erhöhten Stress hinweisen. Statt mit Begeisterung auf neue Projekte zu reagieren, äußern sie Bedenken wie „Wie sollen wir das schaffen?” oder „Auch das noch!”. Beispielsweise könnte ein Teammitglied, das angesichts eines neuen und anspruchsvollen Projekts stark zweifelt und sich nicht sicher ist, ob es den Erwartungen überhaupt gerecht werden kann, diese Neuerungen ablehnen. Dieses Verhalten deutet darauf hin, dass die Person unter einem hohen Maß an Stress und Druck steht.
  • Auftreten von Konflikten: Das verstärkte Auftreten von Konflikten und Konkurrenzverhalten im Team kann ein Anzeichen für erhöhten Stress sein. Wenn vermehrt Aussagen wie „Das hätte ich besser gemacht” oder „Warum hat der das bekommen und nicht ich?” fallen, deutet das auf eine gesteigerte Spannung innerhalb des Teams hin. Ein Beispiel dafür könnte ein Teammitglied sein, das aufgrund von Arbeitsstress und Überlastung gereizt ist und Konflikte mit Kolleg:innen provoziert, anstatt konstruktiv zusammenzuarbeiten.

In diesem Beitrag hast du gelernt, wie du anhand bestimmter Warnsignale erste Anzeichen eines gestressten Teams erkennen kannst. Für dich als Führungskraft ist es nun entscheidend, proaktiv zu handeln und die Stressfaktoren gezielt anzugehen. Beginne damit, regelmäßig das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden zu erfragen und echtes Interesse an ihren Belangen zu zeigen – denn ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Ängste zu haben, kann bereits viel bewirken. Wenn du dich weiterführend darüber informieren möchtest, wie du deine Mitarbeitenden in stressigen Situationen unterstützen oder ein Gespräch über ihr Stressempfinden führen kannst, dann wirf gern einen Blick in die zugehörigen Beiträge.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
Schweizerische Post

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