Aktive Mitarbeit im Unterricht fördern: 4 Tipps
BeitragKommt dein Kind manchmal mit schlechten Noten nach Hause? Oder erhält dein Kind häufig die Rückmeldung vom Lehrpersonal, dass es sich mündlich mehr am Unterricht beteiligen soll? Fragst du dich deshalb, wie du dein Kind dabei unterstützen und es ihm bzw. ihr erleichtern kannst, aktiver am Unterricht teilzunehmen? Dieser Beitrag stellt dir 4 wesentliche Tipps vor, mit denen dein Kind die mündliche Mitarbeit in der Schule in nur kurzer Zeit verbessern kann.
Hintergrund: Fragst du dich, welche Vorteile es überhaupt hat, aktiv am Unterricht mitzuarbeiten? Die Fähigkeit, sich neue Inhalte anzueignen, wird durch eine aktive Lernhaltung gesteigert. Wenn dein Kind also die gelernten Inhalte (direkt) anwendet, versteht es diese nicht nur besser, sondern kann sie sich auch länger merken. Das bedeutet auch, dass langes Büffeln in kurzer Zeit vor einer Klassenarbeit gar nicht mehr nötig ist. Denn der zu lernende Stoff ist längst abgespeichert und wartet nur darauf, angewendet zu werden.
1. Hausaufgaben zu Hause vorbereiten
Dieser erste Tipp beschäftigt sich mit der Vorbereitung zu Hause – und was könnte hier wohl zentraler sein, als das Erledigen der Hausaufgaben? Im schulischen Kontext zählen nicht erledigte Hausaufgaben negativ in die mündliche Note, darum ist es ein Muss für alle Schüler:innen, Hausaufgaben zu machen. Auch wenn sie für Kinder oft lästig und unliebsam sind, haben Hausaufgaben einen ganz simplen Zweck: Hausaufgaben helfen Schüler:innen, die Inhalte des Unterrichts zu festigen. Doch anders als häufig angenommen, müssen Hausaufgaben hierfür nicht nur erledigt, sondern auch vorbereitet werden. Doch was genau bedeutet das?
Für eine aktive Mitarbeit und Notenverbesserung sollten Hausaufgaben aktiv im Unterricht genutzt werden. Dabei ist das Ziel nicht die hundertprozentige Richtigkeit, sondern, dass sich das Kind vertieft mit einem Thema beschäftigt, sich dazu Gedanken macht und Fragen formuliert. Daher geht es im Unterricht nicht nur darum, die Hausaufgaben zu vergleichen und zu korrigieren. Sie bieten Kindern eine Grundlage, sich – z.B. durch das Präsentieren oder durch das Teilen von Fragen zur letzten Hausaufgabe – ins Unterrichtsgespräch einzubringen. So können Kinder signalisieren: Ich habe mich mit dem Thema auseinandergesetzt.
Du kannst dein Kind dabei unterstützen, die Hausaufgaben in den Unterricht einzubringen, indem du mit ihr bzw. ihm gemeinsam das Präsentieren vorher zu Hause übst. Das kann zum Beispiel wie folgt aussehen: Nachdem dein Kind die Aufgaben fertig gemacht hat, stellt es dir die Aufgabenstellung vor und weist darauf hin, worin genau die Schwierigkeit dieser Aufgabe liegt. Anschließend stellt es die eigene Antwort und mögliche Fragen, die dabei aufgekommen sind, vor.
Hinweis: Das Üben der Hausaufgaben zu Hause bringt neben einer besseren mündlichen Note noch weitere Vorteile mit sich. Eine Generalprobe im häuslichen Umfeld gibt deinem Kind Sicherheit, hilft dabei Hemmnisse abzubauen (z.B. beim Sprechen vor Mitschüler:innen) und fördert zusätzlich das Selbstvertrauen.
2. Mitschreiben & Notizen machen
Während des Unterrichts fördert das Notieren von wichtigen Inhalten die Konzentration und hilft deinem Kind, Zusammenhänge zu erkennen. Gleichzeitig ist das Mitschreiben eine großartige Vorbereitung für Klassenarbeiten und Prüfungen. Schreibt dein Kind beispielsweise die Erklärung der Lehrkraft zu der neuen Grammatikregel auf, so weiß es, worauf es besonders achten sollte. Das regelmäßige Mitschreiben der wichtigsten Inhalte und Erklärungen spart Kindern somit sogar Zeit beim Lernen. Denn die Inhalte haben sie ja schon mal aufgeschrieben und nicht nur gehört oder gelesen. Sie fangen mit dieser Technik also schon im Unterricht aktiv mit dem Lernen an.
3. Die Stiftmethode
Eine weitere Technik, die mündliche Note zu steigern, gelingt mit der sogenannten Stiftmethode. Sie funktioniert wie folgt: Dein Kind legt sich pro Schulstunde so viele Stifte auf den Tisch, wie es sich am Unterricht beteiligen will (z.B. sich melden oder aufgerufen werden). Wenn es sich meldet, darf es einen Stift wegräumen.
Diese Methode kann für Kinder als positive Herausforderung dienen und so die Motivation, sich mehr im Unterricht einzubringen, antreiben. Mit der Zeit kann dein Kind die Ziele, die es mit der Stiftmethode erreichen will, natürlich verändern. Beispielsweise könnte ein erstes Ziel sein: Heute möchte ich mich 5-mal melden. Wenn das geklappt hat, dann wird das Ziel etwas herausfordernder: Heute möchte ich mich 5-mal melden und 2 eigene Fragen stellen.
4. Der Mitmach-Wettbewerb
Bei der Methode des Mitmach-Wettbewerbs kann sich dein Kind mit dem Freundeskreis in der Klasse zusammentun und gemeinsam die Mitarbeit zum Wettkampf machen. Die Gruppe legt ganz einfach vor Schul- bzw. Stundenbeginn die Disziplinen für den Wettkampf fest und führt während des Unterrichts z.B. eine Strichliste. Disziplinen könnten die folgenden sein:
- Wer meldet sich am meisten?
- Wer wird am meisten drangenommen?
Hierbei geht es darum, dass die Mitarbeit durch den sportlichen Aspekt sogar Spaß macht, was nebenbei auch noch die Motivation steigert. Denn die eigene Peergroup, d. h. die Gleichaltrigen, ist nämlich der größte Motivationstreiber für Kinder.
Nun kennst du einige Tricks, die ganz einfach Teil eures Familienalltags werden können und dein Kind dabei unterstützen, die aktive Mitarbeit im Unterricht zu verbessern. Damit verbessern sich nicht nur die mündlichen Noten, sondern auch das Lernen vor Klassenarbeiten wird deutlich entspannter und senkt den Stress zu Hause. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.